In den Ortsteilen wohnt es sich am preiswertesten
Gemeinderat befasst sich mit Gutachten zur „ortsüblichen Vergleichsmiete“ Das Gutachten zur so genannten ortsüblichen Vergleichsmiete hat der Neuenburger Gemeinderat in seiner jüngsten Sitzung zur Kenntnis genommen. Das Gutachten wird benötigt für das Zustandekommen der im Landeswohnraumförderungsgesetz zwingend vorgeschriebenen Satzung zur Begrenzung der Miethöhe bei öffentlich geförderten Wohnungen.Das Gutachten sei auch für die Vermieter interessant, sehen diese daraus auch, ob sie mit ihrer Miete richtig liegen oder welchen Spielraum sie bei Mieterhöhungen haben, erklärte Bürgermeister Joachim Schuster. Grundsätzliche Intention des Landeswohnraumförderungsgesetzes, das die Basis für die ortsübliche Vergleichsmiete bildet, sei jedoch eine Obergrenze für die Mieten von Sozialwohnungen festzulegen, erklärte der Bürgermeister. Er erläuterte ausführlich die wissenschaftliche Vorgehensweise des Gutachtens, bei dem 803 Vermieter von nicht öffentlich geförderten Wohnungen angeschrieben wurden, von denen 260 Vermieter die Fragebögen zurückgaben. Da diese teilweise mehrere Wohnungen vermieteten, lagen am Ende die Daten für 463 Wohnungen als Basis für die Auswertung vor. Erstellt wurde das Gutachten vom Institut für empirische Marktanalysen (EMA). Grundlage für die Berechnungen war jeweils die so genannte Kaltmiete.
Das Landeswohnraumförderungsgesetz sieht vor, dass die Miete für bestimmte öffentlich geförderte Wohnungen nicht höher sein darf, als sich bei einem Abschlag von 10 Prozent gegenüber der ortsüblichen Vergleichsmiete ergibt. Die ortsübliche Vergleichsmiete wiederrum kann nun mit dem vorliegenden Gutachten für alle betroffenen Einzelobjekte berechnet werden.
Die durchschnittliche ortsübliche Vergleichsmiete pro Quadratmeter in der Neuenburger Kernstadt liegt bei rund 6,44 Euro, wobei die Kernstadt selbst in fünf Zonen (Wohngebiete) unterteilt ist.
Am teuersten sind die Mietwohnungen im Bereich Sägeweg südlich der Bahnlinie sowie im Sandroggen unterhalb der Basler Straße mit einer ortsüblichen Vergleichsmiete von 6,75 Euro. Hier sind die Wohnungen mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von 65 Quadratmetern auch am kleinsten.
Im Stadtzentrum zwischen Basler und Breisacher Straße im Westen, der Zähringerstraße im Osten und der Bahnlinie im Süden liegt die ortsübliche Vergleichsmiete bei 6,61 Euro. 6,51 Euro sind es östlich von Pommern und Zähringer Straße.
Im Mühleköpfle und im Rohrkopf sind Mietwohnungen mit einer Durchschnittmiete von 6,09 Euro am günstigsten.
Am billigsten Wohnt es sich im Ortsteil Grißheim mit 5,61 Euro pro Quadratmeter, gefolgt von Steinenstadt mit 5,62 Euro. In Zienken beträgt die Durchschnittsmiete 5,83 Euro. Die Stadtteile haben mit 5,69 Euro ein durchgehend niedriges Mietniveau, dafür sind die Wohnungen mit durchschnittlich 83,5 Quadratmetern auch deutlich größer. (anl)