Rückblick auf den Frühling 2012 in Neuenburg


Wetter
Wetter Launisch war der Frühling nicht nur im April, auch im Mai gab es immer wieder Regentage und die Temperaturen zeigten ein Auf und Ab (dicke schwarze Linie in der Abbildung). So war der wärmste Tag im gesamten dreimonatigen Zeitraum mit einem Tagesdurchschnitt von 23,8 °C der 11. Mai. Die Höchsttemperatur von 31,5 °C an der Neuenburger Wetterstation wurde ebenfalls an diesem Tag gemessen. Nur fünf Tage später lag die Tagesmitteltemperatur bei lediglich 8,6 °C und die Höchsttemperatur dieses Tages blieb mit 13,6 °C sogar unter der Minimaltemperatur vom 11. Mai (16,1 °C).  Ganz anders präsentierte sich der erste Frühlingsmonat März, dessen Temperaturen zwar von Tag zu Tag auch schwankten, aber fast durchgängig über dem mehrjährigen Mittel von 2004 bis 2011 lagen. Weiterhin gab es im März nur an sechs Tagen Niederschlag (Säulen im oberen Teil der Abbildung), davon an zwei Tagen vernachlässigbare 0,1 mm. So ist es nicht verwunderlich, dass die Monatssumme der Niederschläge mit 11,4 mm gerade knapp über 20% des Durchschnittswertes von 2004 bis 2011 erreichte (52,7 mm). Der launenhafte April brachte es  dagegen auf 69,1 mm und der Mai auf immerhin 54,1 mm Regen. Dennoch bleibt der gesamte Frühlingsniederschlag unterdurchschnittlich. Es wurden knapp 80 %  des Durchschnitts der Vorjahre erreicht, während die Zahl der Sonnenscheinstunden bei 621 statt gemittelter 591 Stunden lag.  Die Temperaturen wichen mit 11,4 ° C nur wenig vom mehrjährigen Mittelwert der Vorjahre ab (11,0 °C). 
Betrachtet man den Verlauf der täglichen Minimaltemperaturen im Frühjahr 2012 etwas genauer (untere gestrichelte Linie in der Abbildung) fällt auf, dass am 2. April mit –1,1 °C der letzte Luftfrost aufgetreten ist. Am 17. April fiel das Thermometer noch einmal auf genau Null Grad. Danach lagen die Temperaturen durchweg im positiven Bereich. Die „Eisheiligen“ haben sich zwar bemerkbar gemacht, bedeuteten jedoch keine Gefahr für frostempfindliche Pflanzen. An den Mitteltemperaturen der Jahre 2004 bis 2011, dargestellt durch die dünne durchgezogene Linie in der Abbildung, zeigen sich die Eisheiligen nicht. Ein Indiz, dass dieser Temperaturrückgang Mitte Mai nicht in jedem Jahr und auch nicht genau an den Tagen der „Eisheiligen“  (11. bis 15. Mai) auftritt. Dass das Phänomen aber dennoch häufig ist, kann man daran erkennen, dass in der Kurve des mehrjährigen Temperaturverlaufs der allgemeine -von Anfang März bis Ende April anhaltende - Temperaturanstieg von einer Phase stagnierender Tagestemperaturen vom 4. bis 16. Mai unterbrochen wird.
(Helmut Saurer)