KGN-Kurse zu Besuch bei Vibracoustic

Was haben eine Kinderschaukel, Gitarrensaiten und ein Motor gemeinsam? Sie alle schwingen, sobald sie in Betrieb sind. Was beim Schaukeln und Musizieren durchaus gewollt ist, kann bei Autoteilen, vom Lenkrad bis zum Keilriemen, richtig gefährlich werden. Freudenbergs Tochterfirma Vibracoustic hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Schwingungen so gut wie möglich zu verringern.
Die Leistungskurse Chemie und Physik des Kreisgymnasiums Neuenburg bekamen mit ihren Lehrern die einmalige Chance dieses Unternehmen einmal genauer kennenzulernen. Uns wurde schnell bewusst, dass eigentlich jeder, der autofährt, Bauteile von Vibracoustic nutzt. Von Toyota, über BMW bis hin zum Porsche; das Unternehmen beliefert alle großen Automobilhersteller mit Schwingungsdämpfern. Dabei verfolgen die Mitarbeiter drei Ziele: Geräusche reduzieren, sowie den Komfort und die Lebensdauer des zu dämpfenden Bauteils erhöhen. Wie aber können diese Ziele umgesetzt werden? Physikalisch gesehen kann die Resonanzkurve verringert werden, indem eine große Amplitude in zwei kleine verwandelt wird.
Schwingungen zu dämpfen, ist nur eine von verschiedenen Möglichkeiten. Andere Maßnahmen sind Minderung der Erregung durch Auswuchten, Entkopplung, Verstimmung und Tilgung.
Wir erfuhren weiterhin, dass in einem Auto oft 30 Bauteile von Vibracoustic zu finden sind. Ohne Vibracoustic wäre ein Auto somit genauso nutzlos wie ohne Reifen.
Nachdem wir über das Unternehmen genauesten informiert worden waren, wurden wir durch die verschiedenen Produktionsstätten geführt. Viele Arbeitsschritte haben mittlerweile Roboter übernommen, doch Vibracoustic beschäftigt immer noch mehrere hundert Arbeiter. Ein Lager hat das Unternehmen nicht; jedes Bauteil wird sofort nach der Herstellung zum Kunden geschickt. Gerät die Produktion einmal unvorhergesehen in Verzug, kann es durchaus vorkommen, dass ein Hubschrauber die Bauteile dem Käufer liefern muss.
An dieser Stelle möchten wir uns bei Vibracoustic für diesen interessanten Einblick in die Berufswelt bedanken, insbesondere bei Herrn Wick für den informativen Fachvortrag, beim Ausbildungsleiter, Herrn Schmid, für die Vorstellung der verschiedenen Berufsbilder und die sachkundige Werksführung, bei Frau Gass (PA) und unseren Lehrern, Herrn Dr. Eppinger und Herrn Kaltenbacher, für die Planung und Durchführung der bereichernden außerschulischen Veranstaltung.