Photovoltaikanlage wird wieder montiert

Neuenburg (mps). Die Wiedermontage der Photovoltaikanlage auf dem Neuenburger Hallenbad ist beschlossene Sache. Allerdings hat das Projekt für manche Stadträte ein etwas bitterer Nachgeschmack: Die Stadt bleibt bis zu einer abschließenden Klärung auf den Montagekosten in Höhe von voraussichtlich 32537 Euro sitzen. Trotz Kritik stimmte der Ausschuss für Umwelt und Technik grundsätzlich dem Auftrag zu, und beauftragte die Verwaltung um nochmalige Prüfung des Angebotes.

Auslöser für die Demontage der Anlage war die Sanierung des Hallendachs, nachdem die Dachhaut undicht wurde. Im Zuge der Sanierung sei die Statik überprüft worden, berichtete die Verwaltung. Der Statiker habe nun empfohlen, das Hauptdach zu entlasten. Deshalb habe man sich dazu entschlossen, die Solarmodule auf dem Hauptdach und zusätzlich auf dem Vordach zu verteilen. Die Firma SAG Technik GmbH sei im Herbst darauf hingewiesen worden, die Montage einzuplanen. In dieser Zeit habe das Unternehmen darauf aufmerksam gemacht, dass wegen des neuen Edelstahldachs ein neues Gestell für die Module notwendig sei, ferner forderte SAG einen schriftlichen Auftrag, Weitere Gespräche folgten, sagte Bürgermeister Joachim Schuster, bei denen die SAG der Stadt zugesichert habe, noch im Jahr 2011 ein entsprechendes Angebot zu unterbreiten. Doch das sei ausgeblieben. Nach mehrfacher Erinnerungen sei dieses Angebot erst Anfang Februar vorgelegt worden. Ursprünglich vermutet wurde, dass die Sanierung des Daches vor der Montage der Anlage im Jahr 2005 Ursache für die Schäden gewesen sein könnte. Ein angestrengtes Beweissicherungsverfahren sei aber ohne Ergebnis verlaufen, bedauerte der zuständige Mitarbeiter der Stadtverwaltung, Martin Bächler. Auf Nachfrage berichtete Peter Müller, dass die Stadt als Vergütung für die Dachnutzung zwei Prozent der Einspeisungsvergütung erhalte. "Das entspricht einem Betrag von unter 1000 Euro", antwortete Peter Müller.
Diskutiert wurden die Kosten, die vorerst an der Stadt hängen bleiben. "Wir sind da im Gespräch mit unseren Vertragspartnern", sagte Schuster. Im Vertrag zwischen der Stadt und dem Betreiber habe man ursprünglich eine Kostenteilung bei Baumaßnahmen vereinbart, berichtete Martin Bächler. "Ich verstehe nicht, warum die Kostenbeteiligung heute nicht klar ist", sagte Stadtrat Christoph Ziel. Er wundere sich, warum erst jetzt die Beteiligung geprüft werde. Er schlug vor, bis zur Klärung die Anlage nicht aufzubauen. "Wir haben einen Vertrag. Somit wäre für jeden Tag ohne Betrieb ein Verdienstausfall zu zahlen", gab Stadtkämmerer Peter Müller zu bedenken. Müller geht allerdings davon aus, dass der Betreiber den Aufbau bezahlen werde, nachdem die Stadt den Abbau bereits finanziert habe.  Als Schwachpunkt bezeichnete Fraktionssprecher Rudi Grunau die Vertragsvereinbarungen. Heute müsste die Stadt nach den bisherigen Erfahrungen einen höheren Anteil an der Einspeisevergütung verlangen, um als Verpächter von Dachflächen nicht drauflegen zu müssen. Am Ende stimmte der Ausschuss der Vergabe der Arbeiten an die SAG Technik zu. Die Arbeiten sind bereits in vollem Gange.