Castra Vetera: Das Burg-Bau-Projekt


Gregor Schopka Die Grundschüler der Rheinschule und die Schulanfänger der Kindergärten bauen mit dem Historiker und Museumspädagogen Gregor Schopka eine Turmhügelburg nach. Im Zentrum der Burg stand auf einem Erdhügel ein hölzerner Turm, um den sich verschiedene Schuppen und Häuser für Handwerker befanden.

Castra Vetera: Das Burg-Bau-Projekt

Nur wenige Städte am Rhein haben im Laufe der Geschichte so gelitten wie die Stadt Neuenburg. Geschichte ist das Vergangene, Geschehene von uns durch den Graben der Zeit Getrennte. Hier in der Zähringerstadt fällt uns diese Trennung durch die dreimalige Zerstörung der Stadt besonders auf.

Die große und bedeutende mittelalterliche Stadt ist verschwunden, sie ist für uns nicht mehr zu sehen, Vergangenheit. Wer wir sind, wer wir waren, wird in unseren Erzählungen deutlich. In dem Burg-Bau-Projekt Castra Vetera erzählen die Kinder den Beginn der mittelalterlichen Geschichte Neuenburgs und versuchen für sich die Geschichte der Stadt wieder sichtbar und greifbar zu machen.
Die Zeit vor der Stadtgründung Neuenburgs entzieht sich unserem Wissen, aber es besteht die begründete Vermutung, dass eine hölzerne Ringburg den Rheinübergang bewacht hat. Diese alte Burg wollen wir wieder sichtbar machen, um vom Leben unserer Vorfahren im Mittelalter zu erzählen.


Das Projekt
Die Grundschüler der Rheinschule und die Schulanfänger der Kindergärten bauen mit dem Historiker und Museumspädagogen Gregor Schopka eine Turmhügelburg nach. Im Zentrum der Burg stand auf einem Erdhügel ein hölzerner Turm, um den sich verschiedene Schuppen und Häuser für Handwerker befanden. Das Ganze war durch einen Erdwall und eine Palisade geschützt.

Gebaut wurden bis jetzt ein Schuppen für Schreinerarbeiten und ein Grubenhaus, in dem früher vor allem die Frauen gewebt haben. Für schwere Arbeiten hilft der Betriebshof der Stadt, aber das Schlagen der Holzverbindungen, das Flechten der Wände, das Binden des Schilfes zum Dachdecken wird von den Kindern übernommen.


 Immer wieder wird deutlich, wie mühsam es ist nur mit den Händen zu arbeiten und wie viel Zeit es braucht, ein Loch zu graben, einen Stamm durchzusägen, einen Haufen Schilf zu bündeln. Die Kinderhände erzählen davon, wie schwer die Menschen im Mittelalter arbeiten mussten. Und so wächst die Burg in kleinen Schritten. Die Kinder verbringen nicht die ganze Zeit mit Bauarbeiten. Das Kennenlernen alter Handwerkstechniken und der Umgang mit Beil und Stechbeitel wird durch Bogenschießen, Stockfechten, Feuermachen und kooperative Abenteuerspiele ergänzt.

  

Das Projekt soll den Kindern ermöglichen, ihre Kreativität mit Naturmaterialien wie Holz und Ton auszuleben. Abgesehen von der Arbeit an der Burg flochten die Kinder Körbe, tonten Schalen und Tiere, bauten eine Trommel oder eine mittelalterliche Armbrust und gestalteten ihr eigenes Kubb ( ein Mittelalterspiel) mit selbstgeschnitzten Figuren.
  

In den Sommerferien werden Führungen für Familien angeboten, um aktiv in die Welt des Mittelalters einzutauchen, die letzte Führung des Sommers 2012 fand am 6.September statt. Während des Schuljahres finden weiterhin museumspädagogischen Angebote der REGIO VHS in Verbindung mit dem Museum für Stadtgeschichte auf dem Gelände statt. Genaue Informationen dazu stehen im aktuellen VHS Programm.


Spenden sind immer willkommen
Wenn Sie das Projekt unterstützen wollen, freuen sich Kinder und Projektleiter über Spenden jeder Art, besonders wenn sie eine alte Hobelbank oder Schnitzesel haben, die bei Ihnen auf dem Speicher stehen. Aber auch mit Holz und Werkzeugen, wie Schnitzmesser und Stechbeitel, oder Naturmaterialien, wie Fellen, Horn und Wolle können Sie uns sehr helfen.

In diesem Fall nehmen Sie bitte mit der Stadtverwaltung Neuenburg, Frau Silvia Moos, Telefon 07631/791-212 oder silvia.moos@neuenburg.de Kontakt auf.

REGIO VHS