Löschwasserversorgung wird in Steinenstadt mit einem Löschwasserbecken optimiert


Wasser Die Löschwasserversorgung in Steinenstadt wird sich bald deutlich verbessern. Der Ausschuss für Umwelt und Technik beauftragte die Stadtverwaltung, den von Ingenieur Adolf Himmelsbach geplanten unterirdischen Löschwasserbehälter auszuschreiben. Die Stadt Neuenburg rechnet mit Kosten von etwa 82.000 Euro.
Wasser1
Bereits seit Jahren wird es im Wassernetz eng, wenn die Feuerwehr gleich an mehreren Stellen Wasser zum Löschen zapft. Besonders bei größeren Brandereignissen reichen Wassermenge und Druck nicht aus. Eine Tatsache, die seit längerer Zeit sowohl die Feuerwehr als auch die Stadtverwaltung beschäftigen. „Die von Vorschriften geforderten 1600 Liter pro Minute haben wir aber immer erreicht“, betonte Bürgermeister Joachim Schuster vor dem Ausschuss. Er räumte allerdings ein, dass bei einem größeren Brandereignis, bei dem mehrere Abteilungen und Strahlrohre eingesetzt werden, die Wassermenge nicht ausreiche. Deutlich sei das bei der Großübung der Neuenburger Gesamtwehr vor wenigen Wochen geworden, erinnerte der Bürgermeister an den Übungszweck beim Maierhof. Dort habe man die Leistungsfähigkeit und alternative Versorgungsmöglichkeiten überprüft. Zur Ergänzung sei der Hohlebach angestaut und als Wasserreservoir genutzt worden, ferner sei ein Pendelverkehr mit Tanklöschfahrzeugen zum Brunnen einer Beregnungsanlage eingerichtet worden. „Das geht, solange der Bach Wasser führt und der Brunnen ausreichend Wasser bringt“, bewertete Schuster diese beiden Alternativen als „nur bedingt tauglich“. Dann gebe es nur noch die Alternative, eine viele hundert Meter lange Schlauchleitung mit mehreren Pumpen zum Baggersee oder Schwimmbad aufzubauen. „Das braucht viel Zeit und eine Menge Personal“, zitierte der Bürgermeister aus Gesprächen mit der Feuerwehr.
Während solche Probleme in Grißheim, Zienken und Neuenburg längst beseitigt wurden, soll nun auch die Situation in Steinenstadt optimiert werden. Ursache sei, so Ingenieur Adolf Himmelsbach, der lange Transportweg des Wassers, da Steinenstadt sein Trinkwasser aus den Tiefbrunnen im Norden bezieht. „Dabei gibt es beim Leitungstransport große Reibungsverluste“, erklärte der Fachmann. Aber auch die Leitungen selbst seien vermutlich im Laufe der Jahre durch Ablagerungen ein stückweit zugewachsen. Der Austausch stünde aber in keiner Relation zu den Kosten, betonte Himmelsbach und verwies auf eine mit der Feuerwehr erarbeitete Lösung: einen unterirdischen Löschwasserbehälter, der auf einer Erweiterungsfläche für den Friedhof gebaut werden könnte. Dort würde im Ernstfall ein Löschfahrzeug mit Pumpe angeschlossen und per Schlauch die Einsatzstelle mit ausreichend Wasser versorgen. Das Becken fasst laut Himmelsbach 100 Kubikmeter Wasser, ist 8,50 Meter lang und sechs Meter breit.
Andere Standorte, etwa bei der Baselstabhalle oder beim zentraler gelegenen Lindenplatz seien nach eingehender Prüfung weniger geeignet, berichtete der Ingenieur. Auch der Ortschaftsrat hat dem Bau des Löschwasserbehälters bereits zugestimmt. Sorgen, dass das Wasser umkippen könne, wenn es lange im Behälter steht, seien unbegründet, antwortete Himmelsbach auf eine Anfrage aus der Mitte des Ausschusses. Da der Behälter unterirdisch und damit in völliger Dunkelheit liegt, könne die Wasserqualität nicht umschlagen. „Klar ist aber auch, dass die Feuerwehr den Behälter in regelmäßigen Abständen per Pumpe in Betrieb nimmt“, empfahl der Ingenieur. Dabei geht es ihm aber hauptsächlich um die angebauten Armaturen, deren Funktion immer wieder überprüft und in Gang gehalten werden müsse. mps