European Energy Award: Umweltminister würdigt Engagement der Stadt für Klimawende


EEA Neuenburg. Neuenburg ist als einzige Kommune im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald mit dem European Energy Award (EEA) ausgezeichnet worden. Eine Abordnung der Stadtverwaltung nahm die Silbermedaille aus den Händen von Landesumweltminister Franz Untersteller in Ravensburg entgegen. Der Minister würdigte das Engagement aller Teilnehmer für die Energiewende.
EEA Fünf Goldmedaillen und neun Silbermedaillen, darunter eine für Neuenburg am Rhein, wurden im Rahmen eines Empfangs vergeben. Unter den Goldträgern war auch die Stadt Ravensburg, deren Oberbürgermeister Daniel Rapp an ein Zitat von Bundesumweltminister Peter Altmaier erinnerte, der Baden-Württemberg bescheinigte, „wenn irgendwo die Energiewende gelingen kann, dann bestimmt im Südwesten.“ Global denken, aber lokal handeln sei die Devise, die seine Stadt verfolge, ergänzte Rapp das Minister-Zitat. Und daran lässt sich auch die Zähringerstadt als Preisträgerin messen, machte Bürgermeister Joachim Schuster deutlich. Seine Stadt verfolge die Ziele des EEA, um sich nachhaltig für Energieeffizienz, für Energiesparen und für die Energiewende zu engagieren. Für die Landesregierung sei die Klimaneutralität ein langfristiges Ziel, das nur über das Engagement in den Kommunen erreicht werden könne, betonte Landesumweltminister Franz Untersteller in seiner Ansprache. Dazu wolle das Land einen wirkungsvollen Beitrag leisten und brauche die Kommunen „als unentbehrliche Verbündete bei der Umsetzung der ambitionierten energie- und klimaschutzpolitischen Zielen“, betonte der Minister. Hier erfüllten die Teilnehmer am EEA eine wichtige Vorbildfunktion. „Noch sind es rund 1000 Gemeinden, die sich an dieser Zertifizierung nicht mitmachen. Die müssen wir noch gewinnen“, kündigte Untersteller an. Der Minister weiter: „Der kommunale Klimaschutz spielt eine zentrale Rolle in unserem Land.“ Diese Auszeichnung entspricht einem nachhaltigen Zertifikat, von dem nach den Worten Unterstellers nicht nur das Klima profitiert, sondern auch die heimische Wirtschaft durch die von den EEA-Zielen ausgelösten Investitionen. Deshalb profitierten die EEA-Kommunen von einer bevorzugten Förderung wie beim Programm „Klimaschutz plus“ und bei anderen Zuschusstöpfen des Landes.
Seit 2008 nimmt die Zähringerstadt an diesem Wettbewerb teil, der nicht nur in einer Trophäe mündet, sondern auch eine wichtige Zertifizierung für das Handeln einer Kommune im Zuge der Energiewende darstellt. Ein dicker Maßnahmenkatalog, in dem sechs Handlungsfelder hinterlegt sind, wird von einem Energieteam abgearbeitet. In Neuenburg spielten bisher energetische Sanierungen öffentlicher Gebäude, regenerative Heiztechnologien wie Holzhackschnitzel und Pellets, die Mobilität und ein Mobilitätsleitfaden, das unter anderem den ÖPNV und das Radwegenetz beinhaltet, eine besondere Rolle. Im Rahmen des Mobilitätsthemas wurde der Einsatz von E-Bikes organisiert, Mitarbeiter geschult und erste Dienstfahrzeuge auf klimafreundlichere Erdgasautos umgestellt. Um auch den Bürger in das Klimaprojekt einzubinden, bietet die Stadtverwaltung eine Energieberatung an, die unter anderem über Fördermöglichkeiten informiert und Kontakte zu Fachleuten vermittelt. „Im nächsten Schritt wollen wir die heimische Wirtschaft mit ins Boot holen und zum Mitmachen animieren, erklärt Bürgermeister Joachim Schuster. Der Gewinn des silbernen Awards sei nicht nur eine Auszeichnung für das Geleistete, sondern auch Ansporn, die Bemühungen voranzutreiben. „Wir übernehmen heute Verantwortung für die Generation von morgen“, brachte Schuster diese nachhaltige Aufgabe auf den Punkt. Darüber hinaus winken auch finanzielle Vorteile für die durch den EEA zertifizierten Kommunen. „Dass wir dadurch bei der Vergabe von Zuschüssen bevorzugt werden, ist für uns wichtig“, ergänzte der Bürgermeister und verwies auf zahlreiche Projekte in der Zukunft.