Mobile Raumeinheiten für Ganztagesbetreuung an der Rheinschule

Trotz des neuen Anbaus, der zum nächsten Schuljahr fertiggestellt sein wird, herrscht in der Neuenburger Rheinschule Raumnot. Gründe sind beispielsweise Zusatzangebote und die Ganztagesbetreuung. Der Gemeinderat gab am Montagabend grünes Licht, Angebote für mobile Raumeinheiten, wie heute Raumcontainer heißen, einzuholen. Zusammen mit der Erweiterung des Schulgebäudes verfügt die Rheinschule am Neuenburger Schulzentrum über 15 Klassenzimmer, einen Mehrzweckraum und ein Kreativzimmer. Sie sind schulische Heimat für 14 Grundschul- und eine Förderklasse. Bis zum Bezug des Anbaus sind drei Klassen noch in der benachbarten Zähringerschule untergebracht, erklärte Barbara Vallois, bei der Stadtverwaltung für das Schulwesen zuständig. Neue Betreuungsstrukturen und Zusatzangebote hätten noch vor Fertigstellung des Anbaus zu einem weiteren Raumbedarf geführt, betonte Vallois. „Wir wurden vor allen Dingen von einer großen Nachfrage für die Ganztagesangebote überrascht“, ergänzte Bürgermeister Joachim Schuster. Und dann die Vorgaben aus Stuttgart: Neue Klassenteiler, neue Unterrichtsangebote und neue Bildungspläne erforderten immer wieder räumliche und sächliche Anpassungen, stellte der Bürgermeister fest. Deshalb gehe er davon aus, dass die Raumfrage immer wieder ein Thema sein werde. „Sicher ist nur, dass die Schülerzahlen in den kommenden Jahren sinken werden“, stellte er fest. Ob sich das auch auf den Raumbedarf auswirken wird, bleibt seiner Ansicht nach angesichts immer neuen Ideen aus dem Kultusministerium abzuwarten.
Die schnellste und flexibelste Lösung sind mobile Raumeinheiten wie heute das kombinierbare Containersystem heißt. Die zusätzlichen Betreuungs- und Lernangebote erfordern laut Verwaltung drei Räume mit jeweils 54 Quadratmetern, eine kleine Teeküche und Sanitäranlagen. „Anhand eines ersten Angebots müssen wir für fünf Jahre mit Kosten in der Größenordnung von 276000 Euro rechnen“, berichtete der Bürgermeister. Damit sei ein Zeitraum von fünf Jahren abgedeckt. Hinzu kommen nochmals rund 16300 Euro für den Transport, für den Kran und für die Montage. Zu klären sei noch, ob die Container gekauft, angemietet oder über ein Mietkaufsystem beschafft werden sollen. „Die Realisierung könnte noch bis Ende Oktober oder Anfang November ermöglicht werden“, verwies Schuster auf eine Lieferzeit von drei bis vier Monaten und die vorgeschaltete Ausschreibung.
Die heutigen Raumeinheiten – sie werden heute für längere Zeiträume von Firmen als Büroräume genutzt – seien von ausgezeichneter Qualität, erzählte Stadtrat Ralf Brändle. Heute verfügen die Container laut Schuster über eine ausgezeichnete Isolierung und über einen wertigen Ausbau.
Für den Standort haben die Ratsmitglieder bereits in einer früheren Sitzung des Gemeinderats mit der Änderung eines Bebauungsplans „Einfangweg“ in der Zähringerstraße die entsprechenden Voraussetzungen geschaffen. Dort existiert ein städtisches Grundstück mit rund 2600 Quadratmetern, auf dem ursprünglich eine Reserve für eine Altenwohnanlage vorgesehen war. Sollten die mobilen Raumeinheiten eines Tages nicht mehr benötigt werden, lassen sie sich nach Darstellung des Bürgermeisters flexibel umstellen und anderen Nutzungen zuführen. Da die Containerräume nicht dauerhaft belegt sein werden, hat auch der benachbarte Schulverbund Interesse an zusätzlichem Platz angemeldet. Der Grund: Im Koalitionsvertrag der neuen Landesregierung sei vorgesehen, dass künftig alle Schüler der zehnten Klasse durchgehend unterrichtet und betreut werden müssen. mps