LGS: Siegerentwurf soll realisiert werden

Die fünf Preisträgerentwürfe für die Landesgartenschau und das weitere Verfahren waren Thema der jüngsten Sitzung des Neuenburger Gemeinderats. Bürgermeister Joachim Schuster und Landschaftsarchitekt Pit Müller schlugen vor, sich im weiteren Vergabeverfahren auf die mit dem ersten Preis bedachte Arbeit des Büros geskes.hack Landschaftsarchitekten zu konzentrieren. Der Gemeinderat müsse sich aber auch noch einmal Gedanken über eine zusätzliche Brücke über die Autobahn machen, wie es der zweitplatzierte Entwurf des Büros plancontext angeregt hatte. Pit Müller erläuterte nochmals das Bewertungsverfahren der Jury und stellte die Besonderheiten der fünf Preisträgerarbeiten vor.
„Die Lösung zeichnet sich dadurch aus, dass am Rheinufer eine deutliche Geländekante gesetzt wird“, kommentierte er den Entwurf des Büros geskes.hack. Darüber hinaus habe die Jury auch den diskreten Umgang mit den Flächen gelobt. Zugleich machte er aber auch auf die Mängel der Arbeit aufmerksam, die nun im weiteren Verhandlungsverfahren ausgeräumt werden sollen. Die Jury bemängelte unter anderem, dass im Bereich des Wuhrlochs auf die prägende Allee verzichtet wurde. Nicht akzeptabel sei für Jury und die Stadt als Auslober des Wettbewerbs die Kappung der Straßenverbindung vom alten Zoll zur Mühlhauser Straße.
Beim zweiten Preisträger hob Müller die „Rheinspange“ als sichtbare Geste um den Rhein mit der Innenstadt zu verbinden hervor. Die Verfasser schlagen damit auch eine neue Brücke über die Autobahn vor. Müller erinnerte daran, dass sich das Büro damit über den Ausschreibungstext hinweggesetzt habe, da man auch zuvor im Kolloquium solch eine Lösung nicht als weiterführend betrachtet habe. Zudem werde mit der Brücke das Kostenbudget um eine Million Euro überschritten. Trotzdem bedachte die Jury diese Arbeit mit dem zweiten Preis. Der Gemeinderat sollte sich nun zu einem frühen Zeitpunkt über das Brückenthema einig werden, sagte Müller und ergänzte, dass eine Brücke auch mit dem ersten Preis realisierbar wäre.
Die Plätze drei bis fünf lagen dicht beieinander, erklärte Müller. Beim Entwurf des Büros Topotek 1 lobte Müller den sensiblen Umgang mit den Teilbereichen Rheinpark, Kleingärten und Wuhrloch, der vor allem den wechselnden Wasserständen des Wuhrlochs Rechnung getragen habe. Allerdings habe das Büro entlang der Mühlhauser Straße „Tabula rasa“ gemacht und die Häuser getilgt.
Das Vergabeverfahren im Rahmen der Verdingungsordnung für freiberufliche Leistungen sei ein zweistufiges Verfahren, erläuterte Müller. An den Wettbewerb schließe sich nun ein Verhandlungsverfahren, in dem der Auslober mit allen fünf Preisträgern über die Vergabe anhand eines bereits festgelegten Kriterienkatalogs verhandeln müsse. Allerdings schlug Müller angesichts des klaren Juryvotums vor, nur mit dem Siegerentwurf weiterzumachen.  Dazu werden aber auch zunächst die weniger aussichtsreichen Preisträger angeschrieben, die dann den Verzicht an der weiteren Verfahrensteilnahme erklären müssen.
„Es wird sinnvoll und richtig sein, nur mit dem ersten Preisträger weiterzumachen und es beim Zweitplatzierten offen zu lassen“, ergänzte Bürgermeister Joachim Schuster. (anl)