Zeitreise - Artur Stoll
Unter dem Titel „Zeitspur“ stellen Jürgen Brodwolf in Großherzoglichen Palais Badenweiler, Bernd Völkle und Karlheinz Scherer im Markgräfler Museum im Blankenhorn-Palais Müllheim, Artur Stoll im Stadthaus in Neuenburg am Rhein und Franz Gutmann im Landesbergbaumuseum und im Gewölbekeller des Rathauses in Sulzburg.
Alle beteiligten Künstler zeigen Arbeiten aus den vergangenen Jahren und Aktuelles. Mit ihren Werken sind die überregional und international renommierten Künstler auch im öffentlichen Raum, in öffentlichen Institutionen und Museen der Region vertreten. Erstmals besteht die Gelegenheit, Ihre Werke in großem Umfang zeitgleich zu betrachten.
Jürgen Brodwolf, 1932 in der Schweiz geboren, lebt und arbeitet seit den 1950er Jahren im Markgräflerland. Der ehemalige Professor der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart hat zahlreiche Ehrungen, darunter den Hans-Thoma-Staatspreis erhalten, und war und ist an wichtigen internationalen Ausstellungen beteiligt. Seit über 50 Jahren beschäftigt ihn die Figur, ihre archetypischen, idolhaften, ständig sich wandelnden, neu inspirierten Formen und Typen.
Bernd Völkle, 1940 in Müllheim geboren, hat gerade große Ausstellungen in Basel, Freiburg und Postdam hinter sich. Im Markgräflerland wird er Werke mit Bezug zu Orten, Menschen, Leben und Arbeiten in der Region ebenso zeigen wie Portraits, die er auf eine ganz eigene Art gestaltet. Im Markgräfler Museum stellt er zusammen mit dem vor wenigen Jahren verstorbenen Künstlerkollegen Karlheinz Scherer aus Efringen-Kirchen aus, der als freischaffender Maler Auszeichnungen wie den Hans-Thoma-Staatspreis und Stipendien in Deutschland und Frankreich erhalten hat. In ihm „begegnet man einem Menschen und Künstler, der irgendwie schicksalhaft zu dieser Landschaft gehört“, schrieb der Kunstkritiker Bertold Hänel, mit einem starken poetischen Element, jenseits jeder Idylle auch mit Humor, Kritik und zuweilen beissendem Spott.
Artur Stoll, geboren 1947, gestorben 2003, der sich auch „Arturo de Norso“ nannte, entwarf eine Mythologie seiner Heimat in Gemälden: die Tiere, die Pflanzen, die Häuser. Seit 1984 war sein Geburtsort Norsingen sein eigener Themenfundus, sein Ort der ältesten eigenen Erfahrung. Für Artur Stoll bedeutete Malen das Arbeiten an der Erde, eine Entdeckung und eine Verwirklichung einer Nähe zu den Gründen des Daseins. „Ich wollte immer so malen, wie man ein Feld pflügt. Einfach, selbstverständlich und konzentriert.“
Franz Gutmann, 1928 in Münstertal geboren, stellt seine Skulpturen an ungewöhnlichen Orten in Sulzburg aus. Als Meisterschüler von Ewald Mataré in Düsseldorf ausgebildet, hat der Honorarprofessor des Landes Baden-Württemberg auch in Südbaden viele öffentliche Plätze mitgestaltet, zuletzt den Altarraum im Freiburger Münster.
Eine gemeinsame Ausstellung von Jürgen Brodwolf, Franz Gutmann und Bernd Völkle in der ehemaligen Sulzburger Synagoge ist eine Zeitspur und ein Lebenszeichen. Die Erinnerung: an diesem besonderen Ort haben alle in den vergangenen zwanzig Jahren ausgestellt und Verbindungen der Kunst, der Architektur, der Geschichte und persönlicher Wahrnehmungsmomente hergestellt. Das Lebenszeichen :sie erinnern an Kultur als ein uneingelöstes Versprechen und an den 2008 verstorbenen SWR – Studioleiter Wolfgang Heidenreich.
Neben den Vernissagen vor Ort findet die gemeinsame Eröffnung der Ausstellung „Zeitspur“ am 8. September 2010 um 18.00 Uhr in Sulzburg statt. Es sprechen Regierungspräsident Julian Würtenberger und der Kunstjournalist Hans Joachim Müller.
Info: Vernissagen
22.8.2010, 11.00 Uhr Jürgen Brodwolf, Großherzogliches Palais Badenweiler
29.8.2010, 11.30 Uhr Artur Stoll, Stadthaus Neuenburg am Rhein
7. 9.2010 18.30 Uhr Bernd Völkle und Karlheinz Scherer, Markgräfler Museum im Blankenhorn-Palais Müllheim
8.9.2010 18.00 Uhr Franz Gutmann (und zugleich Eröffnung der Gesamtausstellung) im Bergbaumuseum, im Rathaus und in der Alten Synagoge Sulzburg