Energietag: Besucher kamen mit gezielten Fragen
Neuenburg (mps). Die Stadt Neuenburg hat sich um den "European Energie Award" beworben und will Vorreiter bei der Energiewende sein. Dazu gehörrt auch die Information der Bevölkerung über energetische Alternativen und Projekte zum Energy einsparen. Mit dem Energie- und Mobilitätstag sprach sie am Tag der deutschen Einheit die Eigenheimbesitzer an.
Die Gäste kamen mit ganz gezielten Fragen wie eine Umfrage bei verschiedenen Ausstellern zeigte. Mit dabei war auch die Stadtverwaltung, die verschiedene Projekte im Bereich der kommunalen Immobilien vorstellte. So wurden alternative Heizsysteme, die beispielsweise im Anwesen "Basler Straße 3" - dort sorgt eine Pelletsheizung für Wärme - eingesetzt werden, energetische Sanierungen am Rathaus Zienken und am neuen Bildungshaus in der Rebstraße vorgestellt. "Die Bürger interessieren sich für die unabhängige Energieberatung", berichtete Marco Tschernich von der Verwaltung. Das bestätigte auch Guido Lemke, der im Auftrag der Stadt über die Unterschiede der Techniken und über Fördermittel informierte. "Viele stehen vor der Erneuerung ihrer Heizungsanlagen und wollen etwas über Alternativen und entsprechende Fördergelder erfahren", berichtete Lemke aus verschiedenen Gesprächen. Die Besucher schützten dabei die Unabhängigkeit des Energieberaters, der auch im Dienst der Stadt kostenlose Grundinformationen gibt. Gerade beim Heizen suchen Hauseigentümer neue Wege, sagt Lemke, "denn viele Leute wollen weg vom Heizöl." Die Gespräche mit dem Energieberater drehten sich meist um Techniken wie Pellets- oder Stückholzheizungen, fast gleichgezogen habe auch das Interesse an Mini- und Micro-Blockheizkraftwerken. Abgeschlagen war die Neugier auf Wärmepumpen. Fragen kamen bei Guido Lemke auch nach Solarenergie und deren möglichen Integration in andere Heizsysteme. "Oftmals macht der Standort des Hauses dem Eigentümer ein Strich durch die Rechnung", erklärt Lemke. Als Beispiel nannte er Immobilien, die nicht an die Gasversorgung angeschlossen werden können und damit von mancher technischen Alternative ausgeschlossen seien. "Das sind dann allerdings ganz individuelle Sachverhalte, die bei der Ausstellung nicht geklärt werden können", bedauert der Berater. Tatsache sei, dass der Ölpreis unverhältnismäßig und kontinuierlich steigen werde, zeigt sich Lemke überzeugt. Und damit relativierten sich Einstandskosten für eine teurere Heizanlage langfristig über den Kaufpreis des Heizmittels. "Eine langfristige Wirtschaftlichkeitsbetrachtung kann da Klarheit bringen", betont Guido Lemke.
Gerade die Sache mit dem Kleinst-Blockheizkraftwerk stieß am Stand der Badenova auf großes Interesse. "Hier können die Bürger mit Erdgas und der entsprechenden Technik Wärme und Strom produzieren", erklärt der örtliche Repräsentant Erwin Bornemann. Den Besuchern drückte aber auch bei ganz alltäglichen Themen der Schuh: "Die Menschen kommen wegen Preisvergleichen mit anderen Stromanbietern, zur Überprüfung und Erläuterung ihrer Stromrechnung", ergänzt Bornemann. Im Portfolio seiner Beratung war auch der Umgang mit Photovoltaikanlagen. Besonders Eigentümern mit Häusern aus den siebziger und achtziger Jahren stünden nun vor der Herausforderung, ihre Immobilien energetisch zu ertüchtigen. "Da geben wir gerne Hilfestellung", unterstreicht Bornemann. Ein großes Thema sei aich die Solarenergie. Dabei zitierte er aus einer Studie, die von der Stadt Neuenburg in Auftrag gegeben worden ist und von der Badenova bezuschusst wurde. "Würden sämtliche für Photovoltaik geeignete Dachflächen ausgerüstet werden, dann würden die Neuenburger mehr Strom produzieren als sie selbst verbrauchen", fasste Bornemann das Ergebnis zusammen. Noch allerdings scheitert das uner anderem an der Leistungsfähigkeit der Netze. Aber auch da sei die Badenova mit der Übernahme und dem Ausbau auf dem richtigen Weg.
Andere Aussteller informierten über Solartechnik, über Überwachungssysteme für den effizienten Einsatz von Strom, über Heizungstechnik und über Bautechniken.