Arbeiten an der alten Grundschule schreiten voran


Schule Sie ist eine der ältesten Häuser, die die letzte Zerstörung Neuenburgs im Zweiten Weltkrieg überstanden hatte: die alte Grundschule.
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Jetzt wird sie umfassend energetisch saniert und für die Stadtbibliothek, für die Regio-Volkshochschule und das Französisch Servicezentrum umgebaut. Zurzeit ist das Gebäude völlig entkernt.

Im Innern entstehen derzeit helle und großzügige Räume für die Stadtbibliothek. Nachdem die Wände der einstigen Klassenzimmer herausgebrochen sind, bot eine Baustellenbesichtigung die Möglichkeit, eine Vorstellung vom künftigen Raumangebot zu bekommen.
„Wir haben das Haus auf die ursprüngliche Form reduziert und wollen dem Haus eine neue Atmosphäre geben“, erklärte Bürgermeister Joachim Schuster. Aus dem Schulhaus soll eine Bibliothek mit Erlebnisbereich und Aufenthaltsqualität werden, meinte Schuster. Im Dachgeschoss wird wieder das Servicezentrum Französisch des Fachbereichs Schulaufsicht und Bildung des Landratsamts einziehen. In der ehemaligen Hausmeisterwohnung werden Büroräume untergebracht. Ergänzt wird die Funktion des künftigen Dachgeschosses um einen Kursraum und die Bibliothek des Servicezentrums. Dazu wurde die Decke zum Speicher herausgenommen, um den Raum größer und heller zu machen.
Im Obergeschoss wurden die Wände der Klassenzimmer hinausgenommen und die Statik mit Stahlträgern wieder hergestellt. Der Raum soll durch die Öffnung leichter und transparenter wirken, sagte der Bürgermeister. Positiver Effekt: Es gibt ausreichend Platz für die Möblierung. Dabei entsteht ein durchgehender Raum, in dem künftig die Bereiche Belletristik und Sachbücher für Erwachsene untergebracht werden, wie die Leiterin der Stadtbibliothek Angelika Schweizer erklärte. In der Mitte des Raums soll es auf der Fensterseite Sitzgruppen und einen Kaffeebereich geben.
Im Erdgeschoss wird wieder die Kinder- und Jugendliteratur untergebracht, außerdem der Verbuchungsbereich und ein Arbeitsplatz mit Infobereich. Vom Arbeitsplatz werden die Bibliotheksmitarbeiterinnen künftig das gesamte Erdgeschoss im Überblick haben. Alle Ebenen sind übrigens barrierefrei über einen Aufzug zu erreichen. Im Untergeschoss sind künftig die WC-Anlage, die Haustechnik sowie Seminarräume der VHS zu finden. Neben der Neuordnung der Räume steht die energetische Sanierung im Mittelpunkt, erläuterte Architekt Wolfgang Marquardt. Kernstück sind die Dachisolierung, der Austausch der Fenster sowie der Einbau einer Niedrigtemperatur-Fußbodenheizung, deren Wärme über eine Pelletheizung erzeugt wird. Eine Fassadendämmung sei nicht erforderlich, erklärte der Architekt und ergänzte: Das Ziegelmauerwerk ist dick genug.
Ein wichtiger Baustein ist der verglaste Treppenturm, der auf der Westseite an Stelle des abgebrochenen Sanitärtrakts entstehen wird. Dieser ist nicht nur zweiter Fluchtweg, sondern sorgt zudem für mehr Tageslicht im ansonsten doch recht schweren Gebäude. Das Außengelände soll ebenfalls neu gestaltet und in die Umgebung eingepasst werden. Im südlichen Bereich soll nach bisherigen Überlegungen ein zweistöckiges Parkdeck – eine Ebene ist unterirdisch – für rund 40 Autos entstehen. Auf der Südseite beim Haupteingang sollen Sitzgelegenheiten installiert und eine Leinwandvorrichtung für das Open Air-Kino vorgesehen werden. Der Einzug der Stadtbibliothek ist für spätestens Herbst 2011 geplant. mps