Kooperationsvereinbarung „Neuenburger Bildungspartner Stadtbibliothek und Rheinschule“

Neuenburg am Rhein (mps). Mit einer Kooperationsvereinbarung wurde die seit Jahren praktizierte enge Zusammenarbeit zwischen Stadtbibliothek und Rheinschule festgeschrieben. Angesichts der Ergebnisse der PISA-Studie wollen beide Einrichtungen das Lesen und Verstehen der Inhalte intensivieren.
 

v.l.n.r. Rektorin der Rheinschule Alexandra Hoffmann, Bürgermeister Jens Fondy-Langela und Leiterin der Stadtbibliothek Angelika Schweizer bei der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung

Die jüngsten Ergebnisse der VERA-Vergleichsarbeiten bestätigen die Resultate der aktuellen PISA-Studie: ein Viertel der Drittklässler kann nicht mehr richtig lesen und auch nicht die Inhalte verstehen. „Wir müssen uns deshalb noch intensiver gerade um die Kinder im Grundschulalter bemühen“, betonte die Leiterin der Neuenburger Stadtbibliothek, Angelika Schweizer. Das bestätigte auch die Rektorin der Rheinschule, Alexandra Hoffmann, die von ihrer Vorgängerin die etablierte Kooperation übernommen hatte und nun gemeinsam mit Schweizer und Bürgermeister Jens Fondy-Langela diese Zusammenarbeit mit einer Kooperationsvereinbarung schriftlich fixiert hat. „Wir wollen diese ausgezeichnete und für die Kinder wichtige Kooperation der Bildungspartner einfach besser sichtbar machen“, betonen Schweizer und Hoffmann gleichermaßen. Mit Blick auf die Ergebnisse der PISA-Studie wollen die beiden Kooperationspartner ratlosen Eltern einen Rahmen geben, wo die Kinder besser lesen lernen können.

In der Schule bemüht sich beispielsweise die Schulsozialarbeit mit regelmäßigen Büchertauschbörsen und einem Tauschregal, bei den Grundschülern das Interesse am Lesen zu wecken. In den Räumen der Stadtbibliothek sollen Eltern und Schüler erfahren, dass es dort einen interessanten und ruhigen Ort gibt, wo man sich zum Lernen treffen kann und wo es viele Anreize zum Lesen gibt, ergänzte Angelika Schweizer. „Wir unterstützen gerne diese Bildungspartnerschaft“, betonte Bürgermeister Jens Fondy-Langela. Lesenlernen sei unglaublich wichtig für die persönliche Entwicklung, bestätigte der Vater von drei Kindern. Fondy-Langela verwies auf die Aufgabe der Stadtbibliothek als sogenannter „Dritter Ort“, also einem Ort der Begegnung, wo sich Menschen treffen und gemeinsamen Interessen nachgehen können. „Die Stadtbibliothek ist deshalb als fester Ort in unserer Stadtgesellschaft verankert“, betonte der Bürgermeister.

Schon seit geraumer Zeit werden alle Schüler in Neuenburg am Rhein mit einem kostenlosen Bibliotheksausweis versorgt – vorausgesetzt die Eltern stimmen zu. „Das ist glücklicherweise bei fast allen Schülern unserer Schule der Fall“, freut sich Alexandra Hoffmann. Die Rektorin sieht in der kostenlosen Nutzung der Bibliothek auch für die Kinder mit Migrationshintergrund einen großen Vorteil. Die kostenlose Nutzung steht allen Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahren zu, ältere Schüler und Studenten erhalten den Bibliotheksausweis zu einem ermäßigten Preis.

Mittlerweile gibt es für begeisterte „Leseratten“ sogar eine Bibliotheks-AG, die sich regelmäßig mittwochs in der Stadtbibliothek trifft. Koordiniert wird die Kooperation von der stellvertretenden Schulleiterin Lena Riesterer, die den Kindern und deren Eltern auch bei allen Fragen als Ansprechpartnerin zur Seite steht.

Ziele der vereinbarten Kooperation
 
In der Kooperationsvereinbarung zwischen Stadtbibliothek und Rheinschule wurden verschiedene Ziele festgehalten. So soll die Stadtbibliothek als attraktive, lernunterstützende Einrichtung ohne Hemmschwellen erfahren werden und damit eine regelmäßige Nutzung gefördert werden. Ferner will man die Lesemotivation und die Lese- und Medienkompetenz stärken. Dies soll durch spielerisches Heranführen an Recherchearbeit, Literatur und Bücherlesen erreicht werden. Ein weiteres Ziel ist es, eine stabile Lesegewohnheit auszubilden und die Lesefreude zu steigern. Dazu wurden zahlreiche Handlungsfelder sowohl für die Rheinschule als auch für die Stadtbibliothek formuliert, in der konkrete Vorgehensweisen definiert werden. Sie können in der Kooperationsvereinbarung nachgelesen werden.

Foto: Volker Münch