Aus dem Gemeinderat...

Informationen über die Organisationsuntersuchung der Kernverwaltung, den neuen Rüstwagen für die Freiwillige Feuerwehr Neuenburg am Rhein und die Bestätigung der Wahl des Abteilungskommandanten der Feuerwehrabteilung Steinenstadt.

Bürgermeister Jens Fondy-Langela, der Gesamtkommandant der Freiwilligen Feuerwehr Andreas Grozinger (l.), neuer Abteilungskommandant der Feuerwehrabteilung Steinenstadt Michael Haberstroh (2.v.l.), der zweite Stellvertreter des Abteilungskommandanten Sebastian Chill (3.v.l.) sowie der erste Stellvertreter Jörg Baldo (r.) 

Organisationsuntersuchung der Kernverwaltung
 
Die Organisation der Neuenburger Stadtverwaltung soll nach mehr als zwölf Jahren wieder auf den Prüfstand kommen. Nach den vorliegenden Angeboten von drei Fachfirmen vergab der Gemeinderat einen entsprechenden Auftrag an die Firma IMAKA zum Angebotspreis von 66.759 Euro inklusive Mehrwertsteuer und zuzüglich Fahrtkosten und notwendiger Stellenbewertungen.
 
Er sei jetzt fast ein Jahr im Amt und er habe noch im Wahlkampf angekündigt, nach Amtsantritt die Kernverwaltung in Ruhe anzuschauen. „Aus meiner Sicht läuft es gut. Ich möchte trotzdem, dass Fachleute von außen einen neutralen Blick auf unsere Verwaltungsstruktur werfen“, erklärte Bürgermeister Jens Fondy-Langela. Dabei rechne er nicht mit grundsätzlichen Änderungen, sondern um Anpassungen und Optimierungen. Für ihn wäre beispielsweise der richtige Schritt, den städtischen Betriebshof zu einem eigenen Team aufzuwerten, um Abläufe effizienter zu machen. Möglich wäre als Ergebnis, auch das Bündeln von Aufgaben zu untersuchen. Eine weitere Option: die grundsätzliche Prüfung der Personalsituation. Aus den Erfahrungen seiner Tätigkeit bei seinem früheren Arbeitgeber in Lörrach verfüge die Firma IMAKA über ausgezeichnete Expertisen und über ein kompetentes Team.

Die Untersuchung erfolge in fünf Phasen und beinhalte ausführliche Gespräche mit den Mitarbeitenden, erläuterte Teamleiter Martin Bächler. Dabei soll eine Stellenmatrix erstellt und Stellenbeschreibungen entsprechend der heutigen Anforderungen aktualisiert werden. Sinn macht die Untersuchung auch, weil sich die Rathausarbeit seit der letzten Überprüfung im Jahr 2009 verändert habe und die Digitalisierung immer mehr Einzug halte.
Im Jahr 2022 sei die Struktur in Teilen geprüft und optimiert worden, heißt es in der Beratungsvorlage des Gemeinderates. Es wurden danach schrittweise strukturelle Anpassungen vorgenommen. Dies waren zum Beispiel die Trennung des Teams Technische Dienste in Team Tiefbau und Team Hochbau, oder auch die Neuzuordnung des Personenstandswesens zum Team Soziales, Bürgerbüro, Standesamt, Wahlen und Gesundheit.
Am Ende votierten ein Ratsmitglied gegen den Beschlussvorschlag, zwei Stadträte enthielten sich, die Mehrheit des Gemeinderates fassten den Beschluss, den Auftrag an die Firma IMAKA zu vergeben. Im Haushaltsplan ist ein Betrag von 100.000 Euro vorgesehen.

Neuer Rüstwagen für die Freiwillige Feuerwehr Neuenburg am Rhein
 
Die Freiwillige Feuerwehr Neuenburg am Rhein erhält einen neuen Rüstwagen. Das Spezialfahrzeug für technische Hilfeleistungen löst ein 32 Jahre altes Fahrzeug ab. Der Gemeinderat vergab den Auftrag in einem Gesamtwert von 712.469,72 Euro.
 
Früher gab es die Rüstwagen in verschiedenen Größenklassen, umteilt in Rüstwagen 1, 2 oder 3. Das bezog sich sowohl auf die Fahrzeuggröße als auch auf den Umfang der Beladung mit technischen Geräten. Heute gibt es nur noch eine Standardgröße, wie Gesamtkommandant Andreas Grozinger bei der Vorstellung des Ausschreibungsergebnisses erklärte.
Der alte Rüstwagen, kurz RW 1, hat im Laufe seines Einsatzlebens bei mehr als eintausend Einsätzen notwendige Geräte und Ausrüstung zur Hilfeleistung transportiert.
Der neue Rüstwagen hat eine fest verbaute Seilwinde mit einer Zugkraft von sieben Tonnen, hat einen 50 kVA-Stromerzeuger an Bord sowie einen Lichtmast, um Einsatzstellen auch in der Nacht auszuleuchten. An Bord hat der Rüstwagen auch Rettungsschere, Spreizer, Hebekissen, ein Plasma-Schneidegerät, Rettungszylinder und Hydraulikstempel. Ferner transportiert der Rüstwagen ein mobiles Notstromaggregat, weitere Beleuchtungsmittel, Tauchpumpe, Wassersauger, Motorkettensäge und einen Trennschleifer an die Einsatzstelle. Sie werden beispielsweise bei Verkehrsunfällen zur Rettung von in Autowracks eingeschlossene Verletzte oder bei Unwettereinsätzen gebraucht. Um auch erste Maßnahmen bei Gefahrgutunfällen einleiten zu können, führt die Feuerwehr auf diesem Fahrzeug Chemikalienschutzanzüge, Auffangbehälter und Bindemitteln mit. Darüber hinaus gibt es weitere technische Geräte für weitere Einsatzarten.

Der Rüstwagen ist wegen des großen Einsatzgebietes und wegen der Zuständigkeit etwa auf Straßen wie die Bundesautobahn, Bundesstraßen und Landstraßen als auch entlang der Bahnlinie für die Feuerwehrarbeit wichtig, betonte der Kommandant. Ferner verwies Grozinger auch auf die verschiedenen Industrie- und Gewerbebetriebe und auf die Zunahme an Unwettereinsätzen beispielsweise nach Sturmereignissen oder Starkregenereignisse. Deshalb sei dieses Spezialfahrzeug schon im Feuerwehrbedarfsplan 2022 für die Ersatzbeschaffung vorgesehen worden. Aus einsatztaktischer Sicht versprechen sich die Verantwortlichen der Feuerwehr einen wertvollen Zeitvorsprung bei den technischen Hilfeleistungen.
Nachdem Musterfahrzeuge von verschiedenen Fahrzeugen besichtigt und bewertet wurden, erfolgte die Ausschreibung auf Grundlage der geltenden DIN-Norm für Feuerwehrfahrzeuge. Die Ausschreibung plante die Agentur Wieseke, ein Fachbüro, das sich mit der Feuerwehrtechnik und dem komplizierten Ausschreibungsverfahren auskennt.

Feuerwehrfahrzeuge werden in verschiedenen Losen ausgeschrieben. Dabei geht es um das Fahrgestell, das von einem Fahrzeugbauer geliefert wird, der technische Aufbau wird von einem Fachausrüster konstruiert und mit stationärer Technik ausgestattet, in einem dritten Los geht es dann über die Beladung, beispielsweise um die einzelnen Werkzeuge. Der einzige Bieter für das Fahrgestell ist das deutsche Unternehmen MAN Bus & Truck Deutschland, Niederlassung Freiburg, die das Fahrgestell zu einem Bruttopreis von 168.906,95 Euro liefern wird. Beim Fahrzeugaufbau und der notwendigen Pumpentechnik erhielt der Feuerwehrausrüster Josef Lentner aus Hohenlinden als günstigster Bieter den Auftrag zum Bruttopreis von 349.812,40 Euro. Eine Bewertung des Angebotes erfolgte nach einer Vorführung vor dem Neuenburger Feuerwehrhaus. Als Bewertungskriterien wurden zu 60 Prozent Qualität und Wirtschaftlichkeit und zu 40 Prozent der Preis angesetzt. Der Aufbau, ausgerüstet mit einem stärkeren Stromerzeuger, wird die Zähringerstadt 353.739,40 Euro brutto kosten. Das dritte Los ging an die Ausrüsterfirma Wilhelm Barth aus Fellbach zu einem Angebotspreis von 182.322,88 Euro brutto. Dieses Angebot berücksichtigt Mehrkosten in Höhe von rund 2.246 Euro für eine Tauchpumpe und ein Akku-Hydraulikaggregat anstatt einer entsprechenden Ausführung mit Verbrennungsmotor.

Die Stadt Neuenburg am Rhein rechnet mit einem Fachzuschuss des Landes Baden-Württemberg in Höhe von 130.000 Euro, ein weiterer Zuschuss in Höhe von 200.000 Euro wird aus Mitteln des Ausgleichsstock erwartet. Somit verringert sich der Eigenanteil der Stadt auf 382.469,12 Euro. Entsprechende Haushaltsmittel sind in den Haushaltsplänen 2025 und 2026 eingestellt, die Auslieferung soll im Jahr 2026 erfolgen.
Bürgermeister Jens Fondy-Langela unterstützt die Beschaffung mit den Worten: „Unsere Feuerwehr leistet einen besonderen Dienst für die Mitbürger. Deshalb ist es wichtig, dass die Kameraden gut ausgestattet werden.“ Der Gemeinderat folgte dem Vergabevorschlag einstimmig.

Bestätigung der Wahl des Abteilungskommandanten der Feuerwehrabteilung Steinenstadt
 
Der Neuenburger Gemeinderat bestätigte die Wahl des Abteilungskommandanten der Feuerwehrabteilung Steinenstadt. Auf Christian Dellers folgt nun Michael Haberstroh, der bisher Stellvertreter des ausgeschiedenen Abteilungskommandanten war. Neuer erster Stellvertreter ist Jörg Baldo, zweiter Stellvertreter des Abteilungskommandanten ist nun Sebastian Chill.
Entsprechend des Feuerwehrgesetzes des Landes Baden-Württemberg muss die in der Abteilung von den aktiven Feuerwehrleuten gewählten Personen vom Gemeinderat bestätigt werden. Dies geschah in der jüngsten Sitzung des Gemeinderates einstimmig. Anschließend überreichten Bürgermeister Jens Fondy-Langela und Gesamtkommandant Andreas Grozinger die entsprechenden Bestellungsurkunden.