Narrensuppe 2025
Neuenburg am Rhein (mps). Gelungener Auftakt in der Fasnachtshochburg Neuenburg am Rhein: Die Narrensuppe der Stadt im Gasthof Krone setzte närrische Akzente mit einem fast zweistündigen Programm, bevor eine kräftige Nudelsuppe und süße Fasnachtsküchle von Kronenwirt Stefan Waidele und seinem Team gereicht wurden. Da stand er, der Nepomuk. Wie bisher viele Jahre mit dem Rücken zur Stadt. So kam auch Bürgermeister Jens Fondy-Langela als Nepomuk von Neuenburg auf die kleine Bühne – natürlich erst mit dem Rücken zur Stadtgesellschaft. Dann aber eine Kehrtwende, schließlich wurde der Nepomuk mit der Wahl des neuen Standortes am Zugang zum Bertholdturm gedreht und blickt nun auf das Stadtgeschehen. Dabei bewies er einmal mehr seine närrischen Qualitäten, als er sich als Nepomuk-Figur auch mit sich selbst als „schuldigen Vogt, der das Nepomukfest abserviert hat“, selbst durch den Kakao zog.
Traditionell piesackte er als Neuenburger Stadtoberhaupt in Sachen „Vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft“ die Nachbarstadt Müllheim und lud die Gemeinden Auggen und Buggingen zur eigenen Kooperationsgemeinschaft ein. Rhiischnooge-Oberzunftmeister Tobias Anlicker schlug in Sachen Nepomukfest in die gleiche Kerbe, las dem Stadtoberhaupt die Leviten, schlug aber am Ende versöhnliche Worte an, denn: „Stadt, Narren, Vereine und Menschen suchen nach gemeinsamen Lösungen und Alternativen. Es brauche nicht viele Feier-Events, es reichen das Nepomukfest und die Fasnacht, dann sind alle in Neuenburg satt!“
Die beiden historischen Nachtwächterinnen Beate Berger und Beate Sänger hatten ihre eigene Sichtweise auf das Zähringerstädtle und das bevorstehende Stadtjubiläum. Sie stellten allerdings fest, dass so manches Event entweder nicht mehr am gleichen Standort oder überhaupt nicht mehr stattfinde. Dass dabei so manche eigenwillige Interpretation folgte, sorgte für kräftige Lachsalven.
Höhepunkt war die „Clownerie“, die Gesangsgruppe der Breisgauer Narrenzünfte aus Freiburg, die besonders mit ihrem Lied über die Neuenburger Themen, angefangen vom Parkhaus über die Finanzlöcher bis hin zur Nepomukfest-Absage alles in den Gassenhauer „Skandal im Sperrbezirk“ der bekannten „Spider Murphy Gang“ packten. So hieß das Lied schlicht Skandal in Neuburg am Rhii“. Das Publikum in der Gaststube der Krone tobte und forderte eine Zugabe, ohne die die BNZ-Clownerie die Bühne nicht verlassen durfte.
Zuvor gab es noch den Clownerie-Orden für Stefan Waidele senior aus den Händen von Clownerie-Sänger Markus Weber. Mit der Verleihung würdigten die Freiburger das besondere Engagement Waideles um die Clownerie-Akteure bei ihren Neuenburger Aufenthalten. „Wir sind mittlerweile schon mehr als 25 Mal bei der Narrensuppe dabei. Es ist hier wirklich toll“, lobt Weber im Namen seiner Clownerie-Kollegen.
„Uf’m G’richt“ hieß es im Sketch, gespickt mit schwarzem Humor der elsässischen Theatergruppe aus Lutterbach. Dabei ging es um einen Fast- oder Ganz-Toten, der bei rot über die Ampel fuhr. Die beiden Darsteller des „Theater Alsacien de Lutterbach“ spielten in bestem elsässischen Dialekt urkomisch ihre Rolle als Gerichtspräsident beziehungsweise für die Rot-Ampel-Fahrt des verstorbenen Gatten angeklagten Witwe.
Dann der Moment, auf den viele der Gäste, die meisten folgen der städtischen Einladung seit vielen Jahren, gewartet haben: die kräftige Nudelsuppe mit Rindfleischeinlage, wohlschmeckend gewürzt und kräftig im Geschmack. Zum Kaffee gab es Fasnachtsküchle und eine von Altstadtglunki Werner Kirsch initiierte spontane Gesangseinlage der BNZ-Clownerie mit Publikumsbeteiligung.